Tipps für einen stressfreien Familienalltag – durch agiles Lernen

Die Methoden von agilem (Projekt)Management oder agiler (Software)Entwicklung können nicht nur in der Schule selbst angewandt werden. Auch zuhause können Eltern ihre Kinder durch agile Methoden unterstützen, leichter in eine bewusste Selbstorganisation zu kommen, den Überblick zu behalten und sich auf die richtigen Dinge zu fokussieren.

Mehr denn je, ist es in unserer schnelllebigen Welt für Kinder und Jugendliche wichtig, effektive Lernstrategien zu entwickeln. Indem wir agile Prinzipien wie klare Zielsetzung, regelmäßige Reflexion und Flexibilität in den Familienalltag integrieren, können wir unseren Kindern helfen, stressfreier und effizienter zu lernen.

To-Do-Listen, kurze Lerneinheiten, Visualisierung, Flexibilität und Spaß sind Stichworte die dieses Thema begleiten.

Welche agile Methoden können Schüler:innen nutzen?

Die Kompetenz sich selbst zu organisieren ist wesentlich wenn es ums Lernen geht. Kanban und Scrum sind zwei agile Methoden, die Schüler:innen gut dabei unterstützen.

Kanban


Im Zentrum steht die Visualisierung aller Aufgaben auf einem Board. Das Kanban-Board hilft den Schüler:innen Prioritäten zu setzten, den Fokus auf das Wesentliche zu legen und sich selbst zu organisieren.

Das für die Produktionsprozesssteuerung schon 1947 entwickelte Kanban, hat sich mittlerweile so weit verbreitet, dass es wohl jeder kennt. Auch wenn er:sie den Namen dazu vielleicht nicht kennen. Es ist auch de Methode, die Schüler:innen intuitiv in Teilen anwenden. Meist haben Schüler:innen irgendwo eine Liste, Pinnwand oder ähnliches auf der die zu erledigenden Aufgaben stehen und abgehakt werden. Wenden wir Kanban um, müssen wir einfach eine Spalte hinzufügen und nach Wichtigkeit priorisieren.

Die Visualisierung besteht aus drei Spalten. Alles was neu ist und noch nicht begonnen wurde liegt in der Spalte To Do. Aufgaben die begonnen werden, wandern in die Spalte In Arbeit. Zuletzt kommt die Aufgabe in die Spalte Fertig.

Wenn ich Moderationskarten an eine Wand pinne oder Post-Its klebe, kann ich diese Methode super auf die Schule umlegen. Beides gibt es außerdem in verschiedenen Farben. Damit kann ich unterschiedliche Themengebiete farblich auseinanderhalten. Alternativ kann die Farbe auch unterschiedliche Prioritäten darstellen.

Scrum


Im Zentrum steht der Fokus auf einen Teil des Ganzen. Scrum hilft den Schüler:innen sich zu überlegen was in einer bestimmten, begrenzten Zeit, bewältigt werden sollte und was davon wirklich bewältigt werden kann. Die Identifikation damit und die Konzentration nur darauf ist wesentlich.

Ursprünglich für die Softwareentwicklung konzipiert, legen wir Scrum auf das Leben eines:einer Schüler:inn um. Das „Produkt“ das es zu erstellen gibt, ist dann „das Schuljahr den Zielen entsprechend zu meistern„.

Ein Schuljahr besteht aus verschiedenen Epics. Jedes Epic unterteilt sich weiter in Features. Jedes Features in User Stories. Und die User Stories bestehen aus Tasks, also einzelnen Aufgaben.

Ich muss mir am Anfang noch nicht alle Tasks/Aufgaben überlegen, die notwendig sind um das Ziel zu erreichen. Ich muss mir aber die Epics und Features bewusst machen und deren Reihenfolge im Zeitverlauf. Denn es macht ja keinen Sinn das Geografie Referat vorzubereiten, wenn die erste Mathematik Schularbeit ansteht.

Die gesamte Laufzeit, also das Schuljahr, wird in Scrum in kleinere Zeiteinheiten, sogenannte „Sprints„, unterteilt. Jeder Sprint beginnt mit der Sprint Planung (Sprint Planning). Während dem Sprint wird in täglichen, ganz kurzen (!) Meetings (Daily), der Fortschritt und eventuelle Hindernisse angesprochen. Am Ende jedes Sprint sieht man sich alle Ergebnisse an (Sprint Review) und überlegt was anders besser zu erledigen gewesen wäre (Sprint Retrospective).

Entscheidend bei der Sprint Planung ist, dass man nur das im Sprint vornimmt, was auch bewältigbar ist. Alles andere wird ausgeklammert. Damit wird das Lernen weniger überwältigend und motivierender. Um das leichter schaffen zu können, gibt es zwei entscheidende Regeln:

  1. Ein Task muss so formuliert sein, dass er innerhalb eines Tages erledigt werden kann.
  2. Eine User Story muss so formuliert sein, dass sie innerhalb eines Sprints erledigt werden kann.

Ältere Schüler:innen können die Methoden sicher selbst sehr gut für sich ausprobieren und für sich passend umsetzten. Vielleicht auch im Team mit Freunden:Freundinnen. Im Optimalfall entwickeln aber schon die Kleinsten, eine gute Lernmethode. Sie brauchen dabei aber in den meisten Fällen die Unterstützung der Eltern.

Wie können Eltern ihre Kinder unterstützen?

Schon in den letzten beiden Grundschuljahren kann damit spielerisch begonnen werden. Und spätestens beim Übertritt von der Volksschule in eine weiterführende Schule ist das aktive Auseinandersetzten mit passenden Lernmethoden auch für den Familienfrieden oft förderlich.

Hier möchte ich eines klar festhalten:

Dem Kind vorzugeben, wann es was lernen soll ist keine Lernmethode.

Spätestens beim Einsetzen der Pubertät, wenn das Kind sich ohnehin beginnt von den Eltern zu lösen, wird diese Art des Lernens immer schwieriger. Schlussendlich mündet es meist in Stress, Konflikt und im schlimmsten Fall in Resignation.

Dabei sein (als Coach) UND alleine lassen (wie ein Auftraggeber)

Ich möchte Dich dazu ermutigen, Deinem Kind ein Coach mit auftraggeberischer Ausprägung zu sein.

Es ist das nachhaltigste was Du tun kannst. Zuzuhören, die richtigen Fragen stellen und keine Vorgaben machen. Dein Kind muss seinen eigenen Weg finden, wie es sich Wissen erschließt und festigt. Gibst Du die Art vor, kann es zwar sein, dass sie erstmal auch für Dein Kind passt. Viel wahrscheinlicher ist aber, das es nicht passt. Das führt dann zu einem Problem wenn die Aufgaben, die Themen schwierig werden. Denn dann ist Eigeninitiative und Einsatz notwendig. Genau das hat Dein Kind aber nie gelernt.

Setzt Dich also von Anfang an regelmäßig mit Deinem Kind zusammen und frag nach der Schule. Frag:

  • Was es seit dem letzten Gespräch gelernt hat?
  • Ob es das gehörte verstanden hat?
  • Wie es das gehörte lernen/üben kann um es zu festigen?
  • Wie lange es seiner Einschätzung nach dafür braucht?
  • Welches Thema es aktuell gerade übt?
  • Ob es das besprochene umsetzen konnte?
  • Ob es seit dem letzten Gespräch Test oder Prüfungstermin erfahren hat?
  • Was möchte es erreichen?

Du kannst natürlich nicht ständig nach allem fragen. Das Gespräch würde zu lange werden. Und Du kannst (und musst manchmal auch) einen Rahmen vorgeben und Abmachungen treffen. Wenn Du Ihr aber regelmäßig miteinander sprecht, wird Euch das Gespräch immer leichter fallen.

Und dann lass Dein Kind machen und vertrau ihm.

Mentor/Berater

Einerseits lernt Dein Kind nicht für Dich. Und Du musst auch nicht mehr lernen. Zumindest nicht diesen Inhalt 😉 Generell sind Kinder daran interessiert neues kennen zu lernen. Wenn es seine intrinsische Motivation verloren hat, versuche sie wieder zu stärken.

Coach.

Sponsor.

Andererseits gibst Du eine Art Auftrag. Spätestens, wenn Dein Kind sich nach der Pflichtschulzeit weiterhin für „die Schule“ entscheidet – Du finanzierst die Ausbildung. Und Du hast bestimmt Erwartungen was die Resultate betrifft. Egal ob es „gute Noten“ oder schlicht „durchkommen“ ist.

Auftraggeber

Arbeitsmittel zur Verfügung stellen

Das einfachste das Du tun kannst, ist Deinem Kind verschiedene Arbeitsmittel zu Verfügung zu stellen.

Schreibtisch, Couch oder doch am Teppich?

Dazu gehört natürlich auch, dass es einen Platz zum Lernen hat. Auf Pinterest findest Du viele Beispiele und Informationen zum Thema Schreibtisch für Kinder. Und ein solcher sollte unbedingt zur Verfügung stehen. Ich möchte aber auch eine Lanze für den Boden brechen 🙂 Kinder müssen nicht am Tisch sitzen um gut lernen zu können. Sie können auch noch nicht lange ruhig sitzen. Und es ist auch gar nicht notwendig. Lest dazu mal bei Tollabea den Beitrag von Béa Beste. Ihr Kredo finde ich super:

Wenn sie sich bäuchlings hinstrecken… fein!
Wenn sie wie ein Affe auf dem Stuhl kauern… lasst sie!
Wenn sie im Schneidersitz mit gekreuzten beinen wie ein Fakir über ein Heft gebeut sind… völlig in Ordnung!
Wenn sie wippen, sich bewegen, zappeln… guckt weg!
Eine einzige Stellung solltet ihr buchstäblich im Auge behalten: Wenn sie unter 30 cm Abstand ans Heft oder Buch heranrücken. Da ist eine Augenkontrolle angesagt!
Alles andere ist egal

www.tollabea.de/hausaufgaben-muessen-nicht-am-tisch-gemacht-werden/

Ich kann mich erinnern, dass ich während dem Studium auf der Couch gelernt habe. Auf einer Decke im Stadtpark. Und aucg im Bikini auf dem Flachdach meiner damaligen Wohnung. Der Professor musste damals wohl denken, dass ich während dem Semester im Mai auf Urlaub war ;-). Macht nichts, ich konnte den Stoff und habe bestanden.

Meine Tochter lernt meistens am Boden. Kein Ahnung ob es daran liegt, dass der Boden öfter aufgeräumt ist. Aber ich habe die Beobachtung gemacht, dass sie sich selbst dann auf den Teppich am Boden setzt, wenn der Tisch auch aufgeräumt ist. Vor kurzem hatte sie am Boden sogar zwei Plätze. An einen machte sie Hausaufgaben und auf dem anderen lernte sie für eine Schularbeit. Hätte ich darauf bestanden, dass sie sich an den Schreibtisch setzt, hätte es bloß zu Diskussionen geführt, wir hätten beide Zeit verloren und sie hätte das Lernen mit schlechter Stimmung gestartet.

Mappen und Zeitschriftensammler

Definitiv solltest Du auch in ein paar tolle Ordner oder Stehsammler investieren. Und damit meine ich tatsächlich die Optik. Natürlich ist die Funktion das wesentlich. Aber die Motivation steigt, wenn einem auch die Optik anspricht.

Es gibt heute schon so schöne Ordner zu kaufen. Je nach den Vorlieben Deines Kindes kannst Du mit Regenbogenfarben oder verschiedenen Motiven Begeisterung auslösen.

Ich persönlich liebe ja die Muster von Bindewerk. Aber auch bei Libro findet man immer tolle neu Motiv-Ordner.

Sammelordner in verschiedenen Musterdrucken
Bindewerk stellt Ordner in vielen Designs her.
Sammelordner in verschiedenen Farben
Ordner gibt es heute in so vielen schönen Farben.

Vielleicht hast Du aber schon Ordner zuhause, alte aus Deiner Schulzeit oder mit Werbeaufschriften. Die kannst Du auch einfach aufhübschen. Je nachdem welche Möglichkeiten Dir zur Verfügung stehen, kannst Du:

DIY Ordnerrücken
Einfach einen schönen Ordnerrücken gestalten – per Hand oder mit dem PC. Oder Du suchst im Internet nach Vorlagen.
Sammelordner in Stoff oder Papier eingepackt
Du kannst die Ordner auch komplett in Papier oder auch Stoff einpacken.
genähte Hülle mit Tragegriff und Fächern für einen Sammelordner
Wenn Du nähen kannst, kannst Du Dir auch überlegen, so eine tolle Ordnerhülle zu machen. Mit einer kleinen Tasche für Stift, Lineal und Textmarker hält sie alles bereit was Dein Kind für das jeweilige Fach braucht. Und durch den Tragegriff, kann sie schnell überall hin mitgenommen werden.

Auch Zeitschriftensammler sind ein hilfreiches Utensil im Kinderzimmer. Ein Must-have wie ich finde. Auch die gibt es mittlerweile auch mit Motiven. Alternative kannst Du Sammler aus Holz oder Papier bemalen oder bekleben und für Dein Kind passend und motivierend gestalten.

Am kostengünstigsten sammelst Du ein paar große Verpackungen aus Karton (zum Beispiel von Cornflakes oder ähnlichem, die passen ganz gut) und beklebst diese mit Papier oder Stoff.

Post-its oder Moderationskarten

Es ist unglaublich hilfreich, wenn man Ziele schriftlich festhält. Während dem Schreiben festigt man das Ziel, weil es nicht nur gedacht sondern auch haptisch erfasst wird. Und später kann man auch noch einmal nachlesen.

Dafür kannst Du Deinem Kind Moderationskarten besorgen. Am besten in verschiedenen Farben, Formen und Größen. Die kann es auch gut für Gruppenarbeiten oder Referate brauche. Denn auch wenn Referate heute in der Schule oft mit Powerpoint gemacht werden (müssen), lockert ein zusätzliches, gut gestaltetes Plakat den Vortrag auf und kommt immer gut an.

Was ebenfalls in keine Schulkind-Kinderzimmer fehlen darf sind Post-its. Auch die gibt es in vielen Farben und von sehr klein bis DIN A5. Für die Ziel- und Aufgaben-Notizen würde ich zu einem mittelgroßen Format raten.

Pinnwand, Magnetwand, Kalender

Um den Überblick zu behalten, ist es hilfreich wichtige Notizen vor Augen zu haben. Wenn man seine Ziele und auch Aufgaben immer wieder sieht und liest, vielleicht auch nur unbewusst, ruft man sie sich alleine dadurch in Erinnerung. Die Ziele und Aufgaben werden so viel besser verinnerlicht.

Sucht gemeinsam nach einem Platz im Kinderzimmer, wo Dein Kind seine Notizen zu Zielen und Aufgaben gut sichtbar im Auge behalten kann. Wenn Dein Kind gerne mit Moderationskarten arbeitet, kann das eine Pinnwand oder Magnetwand sein.

mit Stoff bezogene Korkpinnwand
Ich persönlich mag aber auch die Variante mit Stoffüberzug sehr gerne. Auf dem Ich liebe Deko Blogazine findest Du die Anleitung zum kompletten Selbstbau.
mit Stoff bezogene Magnetwand
Du kannst aber auch einfach eine gekaufte Pinn- oder Magnetwand In Stoff einschlagen und rückseitig festkleben oder tackern. Auf LIVING AT HOME findest Du die Anleitung für eine Magnetwand.
mit selbstklebender Folie bezogene Magnetwand
Birgit von Emma Bee hat mit selbstklebender Folie nicht nur die Magnetwände, sondern gleich auch noch die Tischplatte, ein Klemmbrett, ein Notizbuch und vieles mehr mit dem selben Muster verziert. Sieht toll aus und das Muster macht richtig gute Laune.
DIY Magnet-Pinnwand mit Ablagefächern
Vesna von Unalife hat für ihr Büro eine Magnet-Pinnwand-Kombiwand gestaltet. Auch sehr schön und mit den Ablagefächern sehr praktisch.

Wenn Dein Kind Post-its praktischer findet, kann es die auf eine glatte Magnetwand kleben. Alternativ können die aber auch auf der Zimmertür, oder einer Schranktür einen Platz finden. Um die Notizen optisch zusammen zu halten könntest Du mit buntem Masking Tape einen Rahmen kleben. Für Post-its auch super geeignet ist ein größerer Bilderrahmen. Ein Bogen tolles Geschenkpapiers oder ein motivierender oder lustiger Spruch auf einfarbigem Papier machen aus dem Rahmen auch gleich ein Highlight im Zimmer.

Ein schöner, größerer Kalender ist eine weiter Möglichkeit. Hier kann Dein Kind die Ziele und Aufgaben direkt einschreiben oder der Kalender fungiert als „In Bearbeitung‘ Spalte des Kanban Boards. Links vom Kalender die Spalte ‚Aufgaben‘, rechts davon die Spalte „Erledigt‘

Und während ich die Bilder für diesen Beitrag gesucht habe, bin ich dann noch über die Variante mit den Klemmbrettern gestoßen. Die möchte ich Dir nicht vorenthalten, weil ich die so schön finde und sie noch dazu so unglaublich flexibel ist.

Kalenderwand mit 12 an der Wand befestigten Klemmbrettern
Auf Venture Into The Woods findest Du die Kalenderwand von AnnMarie. So einfach und durch die eingeklemmten Drucke kann sie schnell in der Optik geändert werden.
Kalenderwand mit 12 an der Wand befestigten Klemmbrettern
Chelsea von Making Manzanita hat die Klemmbretter zwar für „Kinderkunstwerke“ gedacht, aber ich kann mir die Variante mit verschieden farbigen Klemmbrettern auch sehr gut, für das Sammeln und Abarbeiten von Zielen und Aufgaben vorstellen.

Für welche optische Variante Ihr Euch auch entscheidet. Behaltet im Hinterkopf wie Dein Kind arbeiten möchte und was es dafür braucht. Um Kanban anzuwenden, braucht Dein Kind drei Bereiche, damit der Prozess abgebildet werden kann. Einen Bereich für Aufgaben, die noch erledigt werden müssen, einen für Aufgaben, die gerade bearbeitet werden (das wäre dann der heutige Tag) und einen für Aufgaben, die erledigt sind. Wenn es nach Scrum arbeiten möchte, braucht es einen Bereich um die User Stories in Aufgaben zu zerlegen und einen Bereich, der den Sprint darstellt und zeigt welche Aufgaben es im Sprint machen möchte.

Helfen das große Ganze in kleine Teile zu zerlegen

Wenn es darum geht größere Aufgaben in kleine, übersichtliche zu zerlegen, braucht Dein Kind vermutlich auch Unterstützung. Unterstützung in Form von Fragen, nicht Vorgaben. Frag Dein Kind was seiner Meinung nach zu tun ist? Wenn es keine Ahnung hat, frag ob es schon einmal vor einer ähnlichen Aufgabe gestanden ist und was es damals gemacht hat? Wenn ihm die ersten kleinen Schritte einfallen, frag was davor oder danach kommen könnte. Auch wenn es am Anfang vielleicht schwerfällt, aber Dein Kind wird von mal zu mal selbständiger werden. Und wenn Ihm wirklich nichts einfällt, dann kannst Du natürlich aushelfen und einen Anstoß geben.

Aber nicht nur die Aufgaben auch die Lerneinheiten sollten in kleine Teile aufgebrochen werden. Bei Scrum ist es ohnehin Programm. Wenn ein Sprint eine Woche ist, plant die Woche an einem Tag gemeinsam und beendet die Woche mit einem Rückblick bevor Ihr die nächste plant. Während der Woche bleibt die Konzentration auf den geplanten Aufgaben. Und auch die Lernsession sollten kurz sein. Selbst wenn an einem Tag einmal zwei oder drei Lernstunden notwendig sind. Jede einzelne Session sollte auf 20 (bis 25) Minuten begrenzt konzentriertes Arbeiten begrenzt sein. Danach folgt eine kurze (5 bis) 10 Minuten Pause. Diese Methode, auch als „Pomodoro-Technik“ bekannt, hilft, die Konzentration aufrechtzuerhalten und ermöglicht effektiveres Lernen über einen längeren Zeitraum. Wichtig: Das Handy, der Fernseher oder der Computer bleiben in den Pausen aus.

Die Erwartungen nicht zu hoch ansetzen und damit realistische Einschätzungen fördern

Als letzten Tipp möchte ich kurz auf die Noten selbst eingehen. Ich bin ehrlich gesagt unschlüssig ob Noten für Kinder nun gut oder schlecht sind. Oder ob die Bewertung mit A, B und C oder angemalten Blättern auf einem Baum jetzt viel besser ist. Letztendlich ist es auch eine Bewertung. Aktuell ist es auch einfach so, das Schüler mit Noten bewertet werden. So lange das so ist, müssen unsere Kinder damit umgehen können. Und auch die Eltern!

Zumindest in Österreich versteht das Notensystem unter einer Drei, dass alles was in diesem Fach in dieser Schulstufe vorausgesetzt wird, gekonnt wird. Eine Zwei hingegen, heißt das der:die Schüler:inn mehr kann als erwartet und eine Eins setzt voraus das der:die Schüler:inn zusätzlich fachübergreifend Verbindungen herstellen kann. In anderen Ländern mag der Schüssel anders definiert sein, aber beinahe überall sind Schüler:innen mit Zweien und Dreien meiner Meinung nach super, tolle Schüler:innen. Klar freue ich mich auch, wenn unser Mädel eine Eins nach Hause bringen. Aber ALLES was gleich oder kleiner Drei ist, ist großartig. Vor allem wenn sie es selbst und ohne große Intervention und viel Stress geschafft haben.

Ich bin auch der Meinung das flexible Zeitplanung ein Schlüssel zum stressfreien Lernen ist. In einer agilen Lernumgebung können Kinder selbst entscheiden, wann und wie sie lernen möchten. Indem du ihnen die Möglichkeit gibst, ihren eigenen Rhythmus zu finden und ihren Lernplan anzupassen, können sie sich besser auf ihre individuellen Bedürfnisse einstellen und ein effektiveres Lernerlebnis genießen.

Abschließend ist es wichtig, den Spaß am Lernen zu betonen. Mit meinen Tipps möchte ich nicht nur den Fokus auf Effizienz und Organisation legen, sondern auch auf den Spaß beim Lernen und die Neugierde an sich. Ermutige dein Kind, eigene Interessen zu verfolgen, kreative Projekte zu initiieren und Lerninhalte spielerisch zu entdecken. So wird Lernen zu einer positiven und bereichernden Erfahrung.

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