(für Puppen mit ca. 30cm)

Mein Opa war Hobbytischler und hatte für mich als Kind ein Puppenhaus getischlert. Das war damals im Prinzip ein einfaches, drei-stöckiges Regal – später habe ich es auch als solches verwendet – hatte aber, im Vergleich zu denen die man kaufen kann, viel mehr Platz zum Spielen. Diese Grundkonstruktion wollte ich vor sechs Jahren für meine Tochter nachbauen und optisch perfektionieren – mit Fenster und Türen, Tapeten und Bodenbelägen. Das Projekt hatte ich in einem alten Blog Beitrag schon einmal beschrieben und da dieser sehr viele Klicks hatte, möchte ich ihn für Euch reaktivieren. Ich freue mich, wenn ich damit vielleicht jemanden auf eine Idee bringe. Unser Haus hat jetzt ja schon einige Jährchen auf dem Buckel und wird mittlerweile von drei Mädchen bespielt und da waren wie im echten Leben natürlich schon die ersten Renovieren notwendig. Die möchte ich Euch in diesem neu geschriebenen Beitrag nicht vorenthalten. Erkennen könnt Ihr diese Erfahrungsberichte am gelben Hintergrund.

Pläne

Das Projekt „Puppenhaus“, habe ich wie die meisten meiner Projekte auch mit einer intensiven Internetrecherche gestartet. Im Netz gibt es da so einiges zu finden und mit all den Anregungen hat sich dann ein immer deutlicheres Bild abgezeichnet. Ich hoffe das mein Beitrag hier, bei Eurem Hausbau ebenfalls hilfreich sein wird.

Schaut gerne auch auf meiner Pinterest Pinwand Basteln für die xxx-Puppen der Kinder vorbei. Diese hat sich über die Jahre natürlich verändert und daher findet Ihr dort heute unter anderem viele Pins zum Thema Möbel und Wohnaccessoires.

Nun war meine Vorstellung schon sehr umfangreich und damit ich diese auch gut und ohne größere Probleme umsetzen konnte, habe ich erst alles genau geplant, gezeichnet und aufgeschrieben. Aber wie im „echten Leben“, wenn es ums Hausbauen geht, stimmt auch hier der Spruch: Das erste Haus baut man am Besten für seinen Feind, das Zweite für seinen Freund und das Dritte für sich selbst. Ganz so extrem ist es natürlich nicht, aber ein paar Dinge hätte ich im nachhinein betrachtet besser bzw. anders machen können. Auch diese Dinge werde ich Euch nicht vorenthalten.

Meine Mama hat die Puppenmöbel aus meiner Kindheit aufgehoben und wollte Sie nun Ihren Enkelkindern schenken. Für mich bot das den großen Vorteil, dass ich in einer Spielzeugbox einen Testaufbau machen konnte, um zu sehen, ob die angedachte Größe auch passte. Diese Vorgehensweise kann ich nur empfehlen. Wenn man noch keine Möbel hat, sollte man auf jeden Fall im Spielzeugladen oder Internet recherchieren, was man – oder besser das Kind – vermutlich alles haben möchte und vor allem wie groß die Teile sind. Damit bekommt man ein Gefühl wie „voll“ die Räume sind, es soll ja noch Platz zum Spielen bleiben!

Nach sechs Jahren und drei Kindern Erfahrung kann ich sagen: Es wird ohnehin viel mehr als man denkt.
Wenn möglich plant also eher großzügig, dann hat zumindest im zusammengeräumten und zugemachten Zustand alles im Haus Platz.

Im nächsten Schritt habe ich detaillierte Pläne angefertigt und startet meine Einkaufstouren. Holzzuschnitt, Materialien für die Innenausstattung, Bilderrahmen für die Fenster, FIMO, Strohhalme, Gewindestangen, Kopfmuttern für die Gardinenstangen und diverse andere Dinge die mir über den Weg liefen, kleine künstliche Pflanzen zum Beispiel. Meinen kleinen Interior-Tick kann ich hier nicht verheimlichen, denn ich habe um zu sehen ob die Farben der Materialien für Tapeten oder Bodenbelag (Deko-Folie, Geschenkpapier, etc.), für die ich mich schon entschieden hatte, auch gut zusammen passten, diese auf die Pläne geklebt. So ist nach und nach ein Bild der Farbwelten der Räume entstanden. Notwendig ist das natürlich nicht, aber es hat Spaß gemacht 😉

Zusätzlich zu den Plänen habe ich auch die Reihenfolge der Arbeitsschritte aufgeschrieben und so gut wie möglich beschrieben. Prinzipiell war das Puppenhaus ja mein Projekt, aber die Beschreibung habe ich zumindest von meinem Mann „Korrektur lesen“ lassen. Nach der Fertigstellung stellte sie auch die Basis für den ersten Beitragstext dar, ich hätte mich sonst vermutlich nicht mehr so genau an die Arbeitsschritte erinnern können.

nach oben

Zuschnitt

Sperrholz ist relativ leicht aber dennoch sehr stabil. Daher entschied ich mich für alle Wand-, Boden- und Deckenplatten für 10 mm starke Sperrholzplatten. Für die Trennwände verwendete ich 4 mm starkes Sperrholz, da die Trennwände auf Grund der Konstruktion aus drei Lagen bestehen und somit in Summe eine Stärke von 12 mm haben. Die Grundformen ließ ich im Baumarkt nach Plan zuschneiden.

Die Öffnungen für Fenster, Türen, Lift und Treppe habe ich dann vom Plan auf die Platten übertragen. Hier kam dann wieder mein Mann ins Spiel und übernahm das genaue aussägen.

Dazu ein Hinweis von Ihm:
Wichtig ist ein möglichst neues, feines Sägeblatt, damit das Holz auf der Unterseite nicht splittert. Das hat bei uns ganz gut funktioniert.

nach oben

Boden- und Deckenplatten:
Boden legen, tapezieren, streichen

Die Fensteröffnungen habe ich mit weißen Papierstreifen verkleidet. Einerseits kann man dadurch Kanten wieder etwas begradigen oder ausgerissene Stellen kaschieren. Andererseits sieht man so später bis in die Ecke kein Holz mehr.

Bei den Fenstern wäre das im Nachhinein bei meinem Haus nicht notwendig gewesen, da ich mich nach dem Einbau der äußeren Fensterrahmen auch noch für einen innenliegenden Fensterrahmen aus Holzleisten entschieden hatte. Das war am Anfang aber nicht geplant und fällt damit unter die Kategorie: Beim zweiten Mal macht man es anders/besser.

Bei den Türöffnungen war es aber auf jeden Fall von Vorteil. Dort habe ich jeweils zu der geplanten Wandfarbe passendes Papier verwendet. Auf diese Weise kann man anschließend die Wände einfach bekleben, das Material (Geschenkpapier, Deko-Folie, Tapete, etc.) bei den Öffnungen diagonal zu den Ecken hin einschneiden und um die Ecke herumkleben. Die kleinen Dreieck in den Ecken, die dabei unbedeckt bleiben, sind dann aber durch das darunter liegende Papier farblich angepasst und fallen nicht weiter auf.

Danach beklebte ich die Bodenplatten. Ich habe hier durchgehend Deko-Folie verwendet, weil es die im Bastelladen in unzähligen Ausführungen gibt und sie außerdem schön dünn sind. Ein Vorteil im Vergleich zu eventuellen Restbeständen von echten Bodenbelägen. Daran hatte ich nämlich zuerst gedacht, denn wir hatten von der Renovierung unseres Hauses noch diverse Restbestände von Fliesen, Kork-, Naturkautschuk- und Laminatböden im Keller. Aber damit hätte ich gleich einmal einen knappen Zentimeter Raumhöhe verloren und bei den Raumübergängen wären Höhenunterschiede entstanden. Und das ist doch auch im echten Leben nicht mehr modern 😉

An den Kanten habe ich die Folien jeweils wieder umgebogen, sodass auch hier wieder eine schöne Kante entstand und später nichts abstehen kann.

Einzig die Dachplatte habe ich nicht beklebt sondern mit Acrylfarbe rot gestrichen. Ich war zwar zuerst auch hier auf der Suche nach einer Folie in Dachschindel-Optik, aber mein Mann und ich dachten bald an eine eventuelle „Ausbaustufe II“. Um später die Dachterrasse nutzen zu können, habe ich daher schon eine Dachluke für den späteren Aufstieg vorgesehen und eben nicht zu viel Geld in die Optik des Dachs investiert.

Die Kinderzimmer sind bei uns möbeltechnisch sehr flexibel eingerichtet und wurden Anforderungen entsprechend immer wieder mal umgestellt. Außerdem dürfen die Kinder auch einzelne Spielsachen fix im Ess- und Wohnzimmer haben. So ist das Puppenhaus schon mehrmals innerhalb unseres Hauses umgezogen, aktuell steht es zum zweiten Mal direkt am Fußende eines der Hochbetten. So kommt auch unsere Kleinste jetzt schon zur Dachterrasse.

So sieht´s momentan im Kinderzimmer aus. Das Hochbeet passt mit seiner Höhe zufälligerweise perfekt zum nachträglich gekauften Hochbett.

Nachdem die Platten auf der Oberseite beklebt bzw. gestrichen waren, habe ich auf der Unterseite (also den Geschoßdecken) die Platten mit einer Vliestapete tapeziert. Die selbe verwendete ich später auch für die „Fassadengestaltung“. Dadurch habe ich mengenmäßig bei meiner Hausgröße eine 10m Rolle Tapete ohne Rest aufgebraucht. Die Investition hat sich absolut ausgezahlt. Unter anderem weil eine Tapete im Vergleich zu (Geschenk)Papier besser und ohne Falten zu werfen zu verarbeiten ist. Und das ist vor allem bei den Fassaden Teilen, die ja doch recht groß sind von Vorteil. Ich empfehle Euch hier zu einer Tapete in Raufaseroptik zu greifen. Sollte man nämlich später versehentlich irgendwo durchbohren – das ist mir natürlich an einer Stelle passiert -, kann man das Loch einfach wieder zukleben und sieht es de facto fast nicht mehr.

nach oben

Innen/Trennwände inklusive Schiebtüren

Als nächstes kamen der Zusammenbau der Trennwände mit den Schiebetürelementen. Vom Aufbau besteht jede „Trennwand“ aus drei Lagen:

  • eine Wandseite
  • zwei Abstandshalter und ein Schiebetürelement
  • eine Wandseite

Für am Ende zwei Trennwände hatte ich also vier Wandplatten. Diese wurden mit den entsprechenden „Tapeten“ der Räume beklebt. Auch hier habe ich die Materialien immer um die Kante nach hinten umgebogen.

Für die Schiebetürelemente habe ich Deko-Folie in Holzoptik verwendet. Ebenso für die Abstandshalter, so haben diese dann auch sicher die selbe Stärke wie die Schiebetür. Damit sie sich auch gut auf- und zuschieben lässt, habe ich die Kanten der „Tapeten“ auf der Rückseite der Trennwände nochmal extra mit Masking Tape fixiert. Ich wollte dann aber ganz sicher gehen, dass sich nichts lösen und später die Tür blockieren kann und daher habe ich die Rückseite der Trennwände noch komplett mit einer durchsichtigen Buchbindefolie beklebt.

Das Schiebetürelement bekam auf beiden Seiten noch einen Griff aus einem Stück Winkelleiste aus Holz – zuerst angeklebt und anschließen mit Schrauben fixiert.

Die Abstandshalter habe ich auf die Rückseite einer Trennwand und darauf die zweite Trennwand geklebt, gut beschwert und trocknen lassen. Ich wollte sicher gehen, dass das Türelement nicht in der Trennwand verschwinden kann, auch wenn der Griff einmal abbrechen würde und habe die Abstandshalter daher so geklebt, das das Türelement gar nicht ganz hineingeschoben werden kann.

Die Konstruktion dieser Türen war sehr aufwendig und zeitintensiv. Im Hinblick auf den Gesamtaufwand, würde ich es im Nachhinein aber auch wieder so machen. Die Türen werden zwar während des „Spielens“ nicht dauernd auf und zu gemacht – meistens sind sie einfach offen. Es gibt aber auch immer wieder Phasen, in denen die Mädels die Türen schließen und zu lassen, weil sie gerade getrennte Räume wollen.

nach oben

Einschub für die Innen/Trennwände

Nachdem die Trennwände getrocknet waren, habe ich auf die betroffenen Bodenplatten Winkelleisten aus Holz im entsprechenden Abstand aufgeklebt. Dies sollte man wirklich erst machen, wenn man die Wände als Maß verwenden kann, denn durch die Folien, Geschenkpapier, etc. und auch den Klebstoff ist die Stärke der fertigen Trennwand etwas mehr als 3 x Spannplattenstärke.

Also am Besten: Eine Linie anzeichnen und die erste Leistenreihe aufkleben. Dann die Wand dazustellen, die zweite Leistenreihe anzeichnen und aufkleben. So passt die Wand später sicher dazwischen. Auf den Deko-Folien (sowohl auf denen mit beflockter als auch mit glatter Oberfläche) hält der Kleber nicht so gut, daher habe ich die Leisten dann noch mit Schrauben fixiert. Die kleinen Leisten, im Bild oben (= hinten an der Rückwand), sollte man allerdings noch nicht befestigen, damit man später die Tapete besser an die Rückwand kleben kann. Ansonsten muss man die Tapete um die Leisten herum ausschneiden.

nach oben

Lift

Für den Lift fehlte mir jegliche Idee und auch im Internet konnte ich keine Inspiration finden, daher bat ich hier wieder mein Mann um Hilfe. Er verwendete eine Schiene in der man ein kleines „Wagerl“ auf und ab bewegen kann. Um die Liftkabine leicht bewegen zu können hat mein Mann in die Seitenwand gleich neben die Schiene einen Schlitz gesägt (im Bild unten links zu erkennen), um dort, einen an der Liftkabine befestigten Knauf, von außen auf und ab ziehen und damit die Liftkabine bewegen zu können.

Die Liftkabine haben wir aus den Ausschnittresten der Fenster und Türen gefertigt. Ich habe die Kabine mit weißer Acrylfarbe gestrichen, im oberen Bereich Strukturpaste aufgetragen (diese enthält klein Glasperlen und ergibt dadurch sehr schöne Lichtreflexe) und darunter mit Kleber einen Streifen schwarze Glasflocken aufgestreut. Für den Boden habe ich einen Rest Klebefilz verwendet.

In die Lifttür habe ich einen kleinen Ausschnitt ausgesägt, Schaschlik Spieße in der entsprechenden Länge zugeschnitten und mit Heißkleber in den Ausschnitt geklebt. Nachdem der Heißkleber trocken war, habe ich darüber noch Bastelkleber aufgetragen. Der Heißkleber trocknet schnell und fixiert die Teile, der Bastelkleber hält nach meiner Erfahrung nach langfristig aber besser. Die ganze Tür habe ich dann wieder mit weißen Acrylfarbe ge- und mit Strukturpaste bestrichen.

Als „Scharnier“ für die Lifttür habe ich ein Stück Teppichband verwendet. Dieses habe ich der Länge nach einfach zur Hälfte an die Kabine und zur anderen Hälfte an die Tür geklebt. Für den Schließmechanismus haben wir uns für einen Magneten entschieden.

Auf die Kabine werden dann die Wagerl (wir haben zwei verwendet) geschraubt, die dann später in die Schiene eingesetzt wurden und in dieser laufen. Die verwendeten Wagerl haben eine Selbst-Stoppfunktion, dass heißt man muss sich keine Halterung für die einzelnen Geschoße überlegen. Wir mussten zwei für das Gewicht der Kabine verwenden, damit sie entsprechend stehen blieb. Nach dem Einsetzten in die Schiene, haben wir den Führungsgriff angeschraubt und alle Schrauben habe ich dann noch mit einem Stück Teppichband überklebt.

Dieser Mechanismus hat einige Jahre gut funktioniert. Die Selbst-Stoppfunktion verschleißt unter hoher Beanspruchung aber offenbar irgendwann. Der Lift konnte dadurch dann in keinem Geschoß mehr halten, ohne das jemand ihn von außen festhielt. Und wenn man ihn oben los ließ, fuhr er sehr schnell nach unten und krachte dann auf den Boden. Der Lift an und für sich war ein absolutes Highlight für die Kinder und wurde eben viel benutzt. Mit dem aktuellen Wissensstand würde ich daher auf jeden Fall irgendeine mechanische Variante über einen Seilzug bauen. Wir haben den Lift mittlerweile komplett ausgebaut und statt dessen eine Wendeltreppe eingebaut.

Diese Wendeltreppe war ein Wunsch meiner mittleren Tochter, die mich beim Bau aus einem Rundstab und mehreren Zungenspatel aus der Apotheke tatkräftig unterstützt hat.

nach oben

Fensterrahmen außen

Die Fensterrahmen habe ich aus IKEA Bilderrahmen gefertigt. Der Vorteil von den gewählten Rahmen ist, das die „Scheibe“ nicht aus Glas ist. Als erstes habe ich die Metallklammern mit einer Zange herausgezogen. Auf der Innenseite ist meist ein kleiner Rand, der nicht beklebt ist, den habe ich mit einem Filzstift angemalt. Die Farbe sollte einfach nur ähnlich sein und musste nicht exakt passen, damit das Grundmaterial des Rahmen später nicht so stark durch die weißen Kreise des gewählten Masking Tapes durchleuchtete.

Als nächstes habe ich die „Scheibe“ mit dem Bastelkleber in den Rahmen geklebt. Und nach der Trocknungszeit auf der Rückseite eben noch mit Masking Tape einerseits fixiert, andererseits optisch aufgehübscht.

nach oben

Zusammenbau

Danach ging es endlich ans Zusammenschrauben. Dabei ist es auf jeden Fall sinnvoll wenn man nicht alleine ist. Als erstes haben wir die Seitenwände an die Bodenplatte und dann die Rückwand auf diese drei, nun verbundenen Platten, geschraubt. Damit hat man schon einmal alles schön im rechten Winkel. Anschließend haben wir die Dachplatte zwischen die zwei Seitenwände gesetzt und von den Seiten und hinten festgeschraubt.

Dann kam das Einsetzen der erste Geschoßplatte. Durch das Einschieben der Trennwand im untersten Geschoß hat man schon einmal eine Auflagefläche für die Geschoßplatte, mit einer Wasserwage kann man sie dann auch leicht ausrichten. Das schwierigste ist das Abschätzen (Abmessen) wo genau man die Schraube in der Seitenwand ansetzten muss, um die Geschoßplatte auch (zumindest ungefähr in der Mitte) zu treffen, denn die Platten sind ja nur 10 mm dick. Hier muss man schon sehr genau arbeiten. Wichtig ist auch, die Trennwand noch nicht fix zu verleimen oder zu verschrauben, damit man sie, wenn die Geschoßplatte angeschraubt wurde, wieder herausziehen kann. Dies erleichtert nämlich das anschließende Tapezieren der Innenwände enorm, weil man einfach viel mehr Platz für die eigenen Hände hat.

Mit der zweiten Geschoßplatte sind wir genauso vorgegangen. Optimaler Weise hat man im letzten Geschoß keine Trennwand mehr, denn so ist man etwas flexibler, was die Raumhöhen betrifft. Grundsätzlich habe ich die Raumhöhe ja mit 37 cm gewählt. Durch Boden- und Deckenbelag und auch das Tapezieren der Trennwände (dabei habe ich die Materialien oben und unten ja jeweils um die Kanten umgebogen) erhöht sich der Raum ein wenig. In unserem Fall zwar nur um 1 bis 2 mm, aber eine Trennwand im dritten Geschoß einzusetzen wäre sicher schwierig gewesen.

nach oben

Fassaden- und Innenwandgestaltung

Die Außenwände habe ich komplett mit der Vliestapete gestaltet. Dabei habe ich die Bahnen für die Seitenwände so zugeschnitten, dass ich sie später vorne um die Kante umbiegen konnte. Diesen Überstand hatte ich im ersten Schritt aber noch nicht festgeklebt. An den hinten und oben liegenden Kanten habe ich die Vliestapete kantig mit einem Stanley-Messer abgeschnitten. Damit hier nichts abstehen kann, habe ich eine dünne Schicht, durchsichtig auftrocknenden, Bastelkleber auf die Kante aufgetragen und mit dem Finger verschmiert.

Im nächsten Schritt habe ich die außen liegenden Fensterrahmen von innen angeschraubt. Dabei ist es wieder hilfreich, wenn man zu zweit ist, so kann einer die Fenster von außen einrichten und gegenhalten, während der andere von innen schraubt.

Als nächstes kamen die Innenwände dran. Das ist jetzt schon eine etwas gefinkelte Arbeit, denn man muss die Flächen genau im Rechteck plus ein wenig Überstand (in Richtung vorne für die Kante) zuschneiden. Nach dem ankleben habe ich diesen Überstand um die Kante gebogen und festgeklebt. Die Fensterausschnitte habe ich erst nach dem ankleben mit dem Stanley-Messer ausgeschnitten.

Durch die Reihenfolge „außen liegende Fensterrahmen innen anschrauben und anschließend innen Tapeten anbringen“, verschwinden die Schrauben unter den Tapeten.

Zum Schluss habe ich die vorne noch überstehende Vliestapete auch um die Kante umgebogen und festgeklebt, dadurch ergibt sich von ein schöner Rahmen mit Kanten, bei denen nichts abstehen kann.

Tipps zur Vermeidung meiner Fehler

Was die Verarbeitung betrifft, macht es sich absolut bezahlt, bei der Auswahl der Materialen in kompakte Deko-Folien bzw. feste teurere Geschenkpapiere zu investieren. Bei zu dünnen Materialien hat man einerseits Schwierigkeiten das zugeschnittene Rechteck kantig und gerade an die richtige Stelle zu platzieren und dann auch noch faltenfrei festzukleben. Mein Problemfall war die lila Wohnzimmer-„Geschenkpapier“-Tapete.

Auch sollte man beim Zuschnitt von Geschenkpapier immer auf die Vorderseite achten. Meist haben diese nämlich in einem Eck einen Barcode aufgedruckt und wenn man einfach auf der Rückseite ausmisst, kann es passieren, das man den Code im Raum hat. So geschehen bei meiner Schlafzimmertapete.

Bei den Räumen mit Deko-Folie sollte man vor dem Einkleben der „Tapete“ ein kleines Rechteck aus Papier in der Größe der Fensterscheiben zuschneiden und in die Fenster „einlegen“. Ansonsten würde die Folie, wenn man sie später beim Fenster ausschneiden will, an der Fensterscheibe festkleben. Das Ausschneiden der Fensteröffnung mit dem Stanley-Messer ging so vorbereitet dann recht einfach. Wobei es sich rächt, wenn man beim Aussägen der Fensteröffnungen das Holz nicht ganz gerade, sondern mit leichten Wellen geschnitten hat.

nach oben

Innenraumgestaltung

Gardinenstangen und Fensterrahmen innen

Für die Gardinenstangen habe ich Gewindestangen in der entsprechend Länge zugesägt und mit einem Strohhalm kaschiert. Der Strohhalm dient aber nicht nur der Optik, dadurch gleitet der Vorhang auch besser. Als Gardinenstangenhalterung verwendete ich Ringschrauben und als Abschluss für die Gardinenstange habe ich aus Kopfmuttern und FIMO Gardinenstangen-Abschlusskugeln gebastelt. Diese verhindern dass die Stangen seitlich aus den Haltern herausrutschen können. Man kann sie aber wegen der Muttern auch wieder abschrauben und so den Vorhang abnehmen und gegebenfalls auch einmal waschen. Damit man die Kopfmuttern gut aufschrauben kann, muss man die Sägekante der Gewindestange eventuell mit einer Eisenfeile sauber nachbearbeiten.

Sollte man bei einem Fenster zwei Stangen haben (eine für einen Sichtschutzvorhang und eine für einen Verdunkelungsvorhang), muss man darauf achten, das die Haken so platziert werden, das bei beiden Stangen die Muttern gut auf- und zugeschraubt werden können. Außerdem sollte man schon bei der Längenberechnung der Stangen bedenken, das auf beiden Seiten des Fensters genug Raum für die Vorhänge bleibt. Beim Badezimmerfenster war in meinem Fall zum Beispiel ein zweigeteilter Verdunkelungsvorhang platzmäßig nicht möglich, daher habe ich mich für die Variante mit einem Vorhang entschieden, der nach rechts geschoben werden kann, weil ich dort mehr Platz für die Gardinenstange hatte.

Bei den Badezimmerfenstern habe ich statt Sichtvorhängen eine Milchglas imitierende Deko-Folie eingeklebt.

Bei den Fenstern habe ich mich, wie schon kurz erwähnt, innen auch noch für eine Art Fensterrahmen aus Leisten entschieden. Diese verhindern, das die „Fensterscheibe“ nach innen herausgedrückt werden kann, bieten den Kindern außerdem eine Abstellfläche am Fenster und kaschieren eventuelle Unebenheiten bei den Ausschnitten im Holz bzw. den Tapeten.

nach oben

Einsetzten der Innen/Trennwände

Zum Schluss habe ich die Trennwände eingeklebt. Bis zu diesem Zeitpunkt haben sich die Schiebetüren perfekt schieben lassen. Durch das Einkleben ist allerdings etwas Kleber in die Lauffläche der Tür gekommen und dadurch „laufen“ meine Türen jetzt etwas schwerfällig.

Die Trennwände habe ich anschließend mit der Wasserwage vertikal ausgerichtet und an der Decke mit jeweils einer Leiste links und rechts der Wand fixiert.

Weil sich die Türen nicht so gut schieben ließen, hatte ich beschlossen diese beim Verschenken des Hauses offen zu lassen und meiner Tochter ihre Funktion einfach nicht zu zeigen. Sie war damals ja erst drei Jahre alt ist und mit Spielsachen oft noch etwas grob umgegangen. Dabei habe ich aber den Forscherdrang kleiner Kinder unterschätzt. Es hat keine drei Wochen gedauert bis ich meine Tochter, Ihr Kopf war gerade ganz weit im „Kinderzimmer“ verschwunden, voller Freude sagen hörte: „Ohh, da ist eine Tür! Kann man die Tür zumachen? Ja, die Tür kann man zumachen!“ Und sie hatte auch genug Feingefühl, um die Türen auf- und zuzumachen.

Wie oben aber schon geschrieben, die Türen und ihre Funktion bestehen bis heute und wurden immer wieder ins Spiel eingebaut.

nach oben

Lampen

Ich wollte auf jeden Fall auch eine Beleuchtung. Grundsätzlich ist das auch kein Problem, es gibt für Puppenhäuser richtige Beleuchtungssets. Diese brauchen aber auch einen Stromanschluss und die Lampen müssen verkabelt werden. Einerseits wollte ich aber keinen Strom in meinem Spielhaus und außerdem auch keine komplizierte Verkabelung mit doppelten Böden. Batteriebetriebene Puppenstuben Lampen gibt es zwar auch, diese sind aber wieder sehr teuer. Nun kam mir der Umstand entgegen, dass das Haus ein Weihnachtsgeschenk war und die Planung und Umsetzung in die Adventzeit fiel. Bei meinen Einkaufstouren, sei es für dieses oder andere Geschenke, bin ich also immer wieder über diverse Weihnachtsdekorationen gestolpert und die stellt ein Paradies dar, wenn man batteriebetriebene (LED)Puppenhaus-Beleuchtung sucht. Ich habe mich schlussendlich für eine Set vom IKEA entschieden. Dieses enthielt jeweils drei Lampen in unterschiedlichen Ausführungen, die sogar schon Ösen zum Aufhängen hatten. Ich musste also nur noch Haken in die Decke schrauben.

Dieses Set gab es damals noch dazu in weiß, gold oder rot. In der Küche und Essecke habe ich eine kleine und mittlere weiße Lampen aufgehängt.

Die dritte weiße Lampe habe ich, damit nicht in allen Räumen dieselben Lampen hängen, verändert und im Kinderzimmer verwendet.

Eine kleine goldene IKEA-Leuchte hängt im Schlafzimmer und die mittlere steht dort als Bodenleuchte.

Die große goldene habe ich wieder mit Perlen umgestaltet und im Wohnzimmer verwendet.

Für das Badezimmer habe ich dann noch auf meine Gartendekoration zurückgegriffen – auch vom IKEA. Im Sommersortiment gab es kleine batteriebetriebene LED-Halbkugeln, die bis dato auf unserem Gartentisch standen. Von nun an dürfen sie das Puppen-Badezimmer beleuchten. Zwei davon als Bodenleuchte und die dritte, wieder rum etwas aufgehübscht, als Deckenlampe.

(Die Umgestaltung der Lampen habe ich auf meinem alten Blog ebenfalls beschrieben und auch diesen Beitrag werde ich noch reaktivieren.)

nach oben

Gestaltung der „Haus“türen und der Eingangstüre

Mein Haus sollte ja auch „Türen“ bekommen. Im Grunde hauptsächlich deshalb, damit man es zumachen und sich innen nicht so viel Staub ansammeln kann.

Die „Türen“ bekamen ebenfalls Fenster und auch eine Hauseingangstür. Was die Gestaltung (Öffnungen, Fensterrahmen, Tapete) betrifft ging ich analog zum Rest des Hauses vor. Einziger Unterschied: Ich habe die Materialien hier nicht um die Kanten umgebogen, sondern die Kanten weiß gestrichen. Meine beiden „Türen“ sind um zwei Millimeter schmäler als das ganze Haus (damit sie sich gut öffnen lassen). Wenn man die Tapete, sowie ich es bei Rest des Hauses gemacht habe, auch um die Kanten umkleben möchte, muss man dies beim Zuschnitt der Türbreiten beachten.

Auf der Innenseite der „Haustüren“ habe ich einen dünnen Streifen Vliestapete zwischen die Tapeten der einzelnen Geschoße geklebt, dies trennt die einzelnen Geschoße optisch voneinander.

Im Bereich des Schlafzimmers habe ich dies auch senkrecht gemacht, denn hier habe ich eine zusätzliche, von der Schlafzimmertapete abweichende Tapete, verwendet die den Bereich des Vorzimmers (das es ja nicht als eigenen Raum gibt) rund um die Eingangstür markieren soll. Das war zwar nur ein Ausweg um nicht noch einmal einkaufen zu gehen, denn ich hatte mich bei der Schlafzimmertapete einmal verschnitten (Barcode im Geschenkpapier!) und daher zu wenig für die ganze Fläche. Im nachhinein betrachtet sieht das aber super aus. Das „Vorzimmer“ hat schlussendlich aus Holzresten auch noch eine kleine Garderobe bekommen. Als meine Tochter letztens gespielt hat und die Kleidung ihrer Puppen an die Garderobe hängte meinte sie, sie brauche auch noch ein Schuhregal. Einige Reste sind ja noch übrig, mal sehen was sich hier noch gestalten lässt.

Beim Badezimmer habe ich die Fläche dann auch noch genutzt um einen Spiegel anzubringen. Dafür habe ich Leisten im Winkel zugeschnitten, mit Holzleim zusammengeklebt und mit goldener Acrylfarbe gestrichen. Anschließend habe ich Deko-Folie mit Spiegeleffekt zugeschnitten und von hinten mit Bastelkleber auf den Rahmen geklebt. Den fertigen Spiegel habe ich anschließend fix an die Wand geklebt (mittels der Klebefläche der Deko-Folie).

Den Holzausschnitt der Eingangstür habe ich nach dem ausschneiden noch um zwei Millimeter schmäler und niedriger gemacht, rundherum mit Deko-Folie in Holzoptik beklebt und gleich als Türblatt verwendet. Als Türstock habe ich schmale Leisten im Winkel zugeschnitten, lila gestrichen und rund um den Ausschnitt geklebt. Zum Einsetzten habe ich kleine Scharniere und zum Schließen einen Verschluss im Bastelgeschäft gekauft. Diese werden mit kleinen Nägeln fixiert. Die Schmiere habe ich dabei auf das Türblatt genagelt und erst anschließend die Leiste aufgeklebt. Die Nägel sind ja doch sehr „zart“ und so werden sie zusätzlich durch die aufgeklebten Leiste fixiert.

Schon vor ein paar Jahren, nach dem das Haus schon kräftig bespielt wurde, habe ich die Scharniere auf der „Haustür“-Seite auch noch mit Leisten die ich festgeschraubt wurden fixieren müssen. Meine Mädels machten die Eingangstür nämlich meist ganz auf Anschlag auf und da die Nägel eben wirklich sehr klein sind, wurden sie quasi herausgehebelt. Nach dem Verschrauben hielt es, allerdings war jetzt die ganze Beanspruchung auf dem Türblatt, das ja mit der glatten Deko-Folie beklebt ist und bei dem die Leisten nur mit Kleber fixiert sind. Dieser hielt der Beanspruchung dann irgendwann nicht mehr stand. Ich hätte auch diese Leisten gleich anschrauben sollen.

Aus Mangel an so kleinen Schrauben, haben wir die Eingangstür damals einfach mal entfernt.

Die großen Haustüren an sich habe ich mittels Klavierband ans Haus geschraubt.

Außerdem würde ich im nachhinein die Türen um vier Millimeter (statt zwei) schmäler machen. Über den jahrelangen Gebrauch wurden die Schrauben der Scharniere nämlich doch etwas locker und die „Türen“, die ja recht schwer sind hängen nun ganz leicht. Das kann man im Bild oben auch sehen. Bei uns geht trotzdem noch alles auf und zu, aber ein wenig mehr Spielraum einzukalkulieren hätte nicht geschadet.

Ich habe ein ganz süßes Geschenkpapier gefunden, das Zeichnungen von Häusern, Bäumen, einem Bus etc. zeigt. Die Motive habe ich in einem Copy-Shop vergrößern lassen, ausgeschnitten und anschließen mit Tapetenkleber an den Außenwände angebracht.

nach oben

Trage- und Öffnungsgriffe

An den beiden Seitenwänden habe ich außen jeweils einen Griff angeschraubt, dieser erleichtert das Tragen des Hauses. Wenn man Griffe kauft sind die Schrauben ja schon inklusive. die Bohrungen in den Griffen beziehungsweise die Länge der Schrauben aber so bemessen, das mindestens eine Holzstärke von 1,5 cm notwendig ist. Um hier nicht auf kürzere Schrauben zurück greifen zu müssen (die ich erst hätte kaufen müssen), habe ich eine Leiste in der entsprechenden Länge zugeschnitten, im selben lila gestrichen wie schon die Leisten für die Eingangstür und mit den Griffen gemeinsam angeschraubt.

Die Schrauben der Griffe sieht man jetzt natürlich von innen. Man hätte sie aber auch nicht unter den „Tapeten“ verschwinden lassen können, weil es sich hier nicht um Senkkopfschrauben handelt. Die wären bei einer Wandstärke von einem Zentimeter auch nicht möglich gewesen. Um die Schrauben nun zu kaschieren, habe ich im Wohnzimmer zwei Haken für Bilder angebraucht und zwei kleine Keilrahmen aufgehängt. Ich habe die Keilrahmen weiß belassen. Meine Tochter hatte die größte Freude als sie die beiden Bilder mit Fingerfarben bemalen und nach dem Trocknen ihrer Puppen zeigen konnte. Im Kinderzimmer ist die Tapete so stark gemustert, das die Schrauben nicht weiter stören.

Einen zusätzlichen Griff habe ich an die linke „Haustüre“ unter das Wohnzimmerfenster geschraubt, damit man sie leichter Öffnen kann. Diese Schrauben habe ich innen mit einem kleinen Wandregal verdeckt. Wenn man schon einmal so weit mit dem Projekt fortgeschritten ist, hat man ja jede Menge Verschnitt (und wer so etwas überhaupt angeht, hat wahrscheinlich so wie ich auch sonst einen kleinen Fundus). Für das Regal habe ich die Rückwand aus einem der Ausschnitte für die Schiebetüren (4 mm Sperrholzplatte) in entsprechender Größe zugesägt. Die Regalböden bestehen aus zwei geraden und zwei Profil-Leisten. Eine weitere Profilleiste kam als Abschluss auf das Regal. Diese Abschlussleiste verdeckt schlussendlich auch die Schrauben. Alle Teile habe ich mit brauner Acrylfarbe gestrichen, sodass das Regal farblich zum Holztische (den ich aus meiner Kindheit habe) und zum Wohnzimmerregal (das ich vor Jahren einmal in einem 1 Euro Shop für Schmuck gekauft hatte) passt. Mit Holzleim habe ich die Regalböden an die Wand und die Profilleiste auf die Böden geklebt, das ganze Regal dann genau unter die Schrauben an die Haustür und die letzte Profilleiste wie erwähnt oben drauf und genau über die Schrauben.

Damit die Türen gut schließen, wenn das Haus einmal nicht ganz gerade steht, haben wir nachträglich noch Magneten angebraucht.

Weil das Öffnen dadurch mehr Kraft brauchte bekam jede Haustür außerdem noch kleine Griffe.

nach oben

Abstandsleisten

An den Boden habe ich auf der Unterseite vorerst zwei dünne Leisten über die ganze Breite des Hauses (einmal nahe der Rück- und einmal nahe der Frontseite) geklebt. Dadurch schleifen die „Haustüren“ nicht am Boden. Später, wenn meine Tochter ein wenig größer ist, werden wir Räder anschrauben, sodass das ganze Haus leicht bewegt werden kann. Würden wir das jetzt schon machen, würde sie nicht in das obere Stockwerk reichen. Wenn man das aber nicht vor hat, kann man die beim Zuschnitt der „Haustüren“ in der Höhe einfach wieder zwei Millimeter abziehen, dann erspart man sich die Abstandsleiste. Es setzt aber auch voraus, dass man sehr genau arbeitet, denn wenn die „Haustüren“ ein wenig schief hängen oder das ganze Haus nicht perfekt im rechten Winkel ist, ist die Gefahr gegeben, das die „Türen“ doch schleifen.

nach oben

Geschafft!

Ich muss sagen mir hat das Bauen und Gestalten des Hauses wahnsinnig viel Spaß gemacht, auch wenn es natürlich ganz schön viel Arbeit und auch nicht ganz billig war (überschlagsmäßig hat es mich ca. € 200,- gekostet). Verteilt auf mehrere Tage, habe ich ungefähr 30 Stunden an dem Projekt gearbeitet. Dazwischen gab es immer wieder Steh-/Trocknungszeiten. Zwischendurch hatte ich auch Bedenken ob meine Tochter mit knapp drei Jahre nicht doch noch zu jung ist. Als sie das Haus am Weihnachtsabend aber ausgepackt hat und sich das erste mal geschlagene drei Stunden durchgehend komplett alleine beschäftigt hat, waren alle Zweifel weggeblasen. Sie hatte eine derartige Freude, untersuchte das Haus bis ins kleinste Detail (das Einschalten der Lampen hatte sie sofort heraus gefunden), zählte immer wieder alles auf, was in dem Haus drinnen ist und verursachte gleich einmal ein völliges Chaos indem sie alles woanders hinstellte.

Sie und ihre mittlerweile beiden Schwestern haben das Haus nun seit sechs Jahren bespielt – alleine, gemeinsam, mit Freunden. Ihnen bei ihren Rollenspiel zuzusehen/-hören macht auch mir richtig Spaß und gelegentlich haben wir auch noch das eine oder andere gemeinsam für die Puppen oder das Haus gebastelt.

Ich bin auch richtig froh das Haus selbst gebaut und nicht ein Plastikhaus gekauft zu haben. Einerseits finde ich meines natürlich viel schöner und es ist aus Holz und nicht aus Plastik. Jetzt nach den Jahren kann ich auch sagen, es ist stabiler und was das wichtigste ist, wenn doch mal etwas kaputt ging, konnte man es reparieren. Wohin gehend bei den mittlerweile natürlich auch gekauften Accessoires, nichts mehr zu machen ist, wenn ein Plastikteil abbricht. Auch die Türen machen sich wirklich bezahlt, denn es wird dadurch erstens viel weniger staubig und zweitens sieht man das Chaos das oft im Haus herrscht abends von der Couch aus nicht, wenn das Haus mal im Ess- oder Wohnzimmer steht. Die Trage griffe sind ein weiterer Pluspunkt. Wie erwähnt, stand das Haus bei uns schon an vielen Ort – Türen zu, zu zweit an heben und los geht der Umzug.

nach oben

Impressionen bei Tag und Nacht

Küche: Weil mein Tochter ja noch recht klein ist, habe ich ihr in der Küche vorerst eine Holzbox als Abstandshalter hinter die Küchenzeile gestellt. So kann sie damit spielen ohne das die Möbel ständig nach hinten rutschen.

So, das war nun die Beschreibung meines Projekts sowie die abschließenden Bilder der Räume im Detail. Falls Ihr ähnliches vorhabt, hoffe Euch damit ein paar Anregungen bzw. Tipps gegeben zu haben. Als letztes noch eine kleine Fotostrecke von vor sechs Jahren:

und ein paar aktuelle Fotos:

nach oben

Hier findet Ihr noch eine Übersicht meiner Materialliste

Allgemein

Schrauben
Haken
Klebstoffe (Universalkleber, UHU-Stick, Heißkleber, Tixo/Klebestreifen)

Haus inkl. Haustüren & Eingangstür

Konstruktion

Sperrholzplatten (10 und 4 mm Stärke)
Winkelleiste aus Holz

Optische Gestaltung

weißes und buntes Papier (Schreib- bzw. Bastelpapier)
Deko-Folie
Acrylfarbe
Vliestapete
Geschenkpapier
Masking Tape
Buchbindefolie
Winkelleiste aus Holz
Klavierband
kleine Scharniere
kleiner Verschluss
Griff
Bilderhaken
Keilrahmen
Türmagnet

Lift

Konstruktion

Schiene
Sperrholzplatten (Reste aus dem Hausbau)
Schaschlikspieße
Teppichband
Magnet inkl. Gegenstück

Optische Gestaltung

Acrylfarbe
Strukturpaste mit Glassteinen
Glasflocken
Klebefilz

Fenster

Konstruktion

Bilderrahmen

Optische Gestaltung

Masking Tape
White Board Marker
Filzschreiber oder ähnliches

Gardinenstangen

Konstruktion

Gewindestangen
Ringschrauben

Optische Gestaltung

FIMO
Kopfmutter
Strohhalm

Klick hier um Dir etwas zu merken:

Comments

2 Antworten zu „DIY Spielzeug – Ein Haus aus Holz für die Puppenfamilie“

  1. Vielen Dank für die Anleitung! Ich finde es richtig schön, dass sich für so ein simples Holzhaus für Puppen solch eine Mühe gegeben wurde. Meine Tochter ist ebenfalls ein großer Barbie-Fan und ich überlege tatsächlich, ein ähnliches Projekt in Angriff zu nehmen. Daher ist es gut zu wissen, dass man besonders bei der Haustüre die regelmäßige Nutzung bedenken sollte, um solche Szenarien wie beschrieben zu vermeiden.

    1. Avatar von Andrea Schlagbauer
      Andrea Schlagbauer

      Liebe Melanie,
      vielen lieben Dank! Es freut mich, das ich Dich vielleicht inspirieren und Dir auch ein wenig Input geben konnte. Wenn Du Dein Projekt tatsächlich angehst und mal einen Gedankenaustausch bei irgendeinem Thema brauchst … einfach melden 🙂
      lG Andrea

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert